Vor 100 Jahren, am 11. April 1913, wurde Egon Franke in Hannover geboren. Bereits mit 16 Jahren trat er in die SPD ein und engagierte sich für die Sozialistische Arbeiterjugend in Hannover. Er wurde nach dem 2. Weltkrieg schnell einer der führenden Köpfe der Sozialdemokratie, nicht nur in Hannover, sondern auch im Land Niedersachsen und als Bundesminister von 1969-1982.

Franke blieb auch in den öffentlichen Ämtern seiner Herkunft aus der SPD als Partei der Arbeiterinnen und Arbeiter treu. So gründete er Ende der 1950er Jahre einen informellen Zusammenhang von Abgeordneten, die sich die Kanalarbeiter nannten. Franke war ihr Wortführer und erhielt den Spitznamen „Canale grande“. Den Entstehungszusammenhang fasst ein Erinnerungsort der Sozialdemokratie zusammen:

„Die Geburtsstunde des Namens „Kanalarbeitergewerkschaft“ war ein Boykott des Parlamentsrestaurants. Aus Protest gegen zu kleine Portionen holten sich einige SPD-Bundestagsabgeordnete Brot und Wurst am Kiosk an der Ecke. Im Restaurant bestellten sie nur Besteck. Auf die Frage eines Journalisten, was denn los sei, antwortete der bayrische Abgeordnete Karl Herold: „Ach was, wir sind die Gewerkschaft der Kanalarbeiter“. Mit dieser selbstironischen Titulierung wollten sie zum Ausdruck bringen, dass sie zwar nicht zur Elite der Fraktion gehörten, im Hintergrund aber wichtige Arbeit leisteten. Außerdem signalisierten sie die Nähe zu ihrem, dem Arbeitermilieu.“
(Quelle: http://erinnerungsorte.fes.de/die-kanalarbeiter)

Egon Franke hat sich um den SPD-Bezirk Hannover, unter anderem als sein Vorsitzender (1952-1970) große Verdienste erworben.

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