Die SPD-Fraktion fordert eine jährliche automatische Anpassung des BaföG an die allgemeine Preis- und Einkommensentwicklung.

„Wenn die bereits beschlossene Erhöhung zum kommenden Semester greift, ist sie durch die explodierenden Energie- und Lebenshaltungskosten bereits wieder aufgefressen“, sagte die hochschulpolitische Sprecherin Dr. Gabriele Andretta anlässlich der neuesten BaföG-Zahlen des Statistischen Bundesamtes.

Danach erhielten in Niedersachsen 2007 insgesamt 71.256 junge Menschen (26.518 Schüler und Schülerinnen sowie 44.734 Studierende) eine BaföG-Förderung, der durchschnittliche Förderbetrag lag bei 354 Euro pro Person.

„Wir dürfen jedoch nicht wieder sechs Jahre bis zur nächsten BaföG - Erhöhung warten“, so Andretta. „Wir setzen unsere Zukunft aufs Spiel, wenn sich das Problem des Fachkräftemangels weiter verschärft, weil sich tausende junge Menschen ein Studium nicht mehr leisten können. Gerade für viele Studierende aus einkommensschwachen Familien und nichtakademischen Familien ist ein leistungsfähiges BaföG das beste Argument für ein Studium. Zumal die großspurige Ankündigung des Ministerpräsidenten Stipendien einzuführen nichts als heiße Luft ist“, so Andretta.

In diesem Zusammenhang verwies Andretta auf eine neue Studie im Auftrag des Bundesbildungsministeriums. Die Studie belegt, dass immer mehr Studienanfänger Akademikerkinder sind. Die Quote stieg von 49 Prozent in 1993 auf 60 Prozent in 2007, die soziale Schere an Hochschulen öffnet sich weiter. „Wir sind offenbar auf dem besten Weg, dass zahlreiche Schulabsolventen von vornherein ihrer Chancen auf einen Hochschulabschluss beraubt werden“, so Andretta. „Niedersachsen macht mit seinen Studiengebühren keine gute Figur. Es ist grotesk, wenn der Staat mit einer Hand BaföG gibt und das Land mit der anderen Hand in Form von happigen Studiengebühren wieder nimmt.“

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