Parteitag der SPD im Landkreis Celle in Wathlingen: Schmidt neuer Vorsitzender, Beschlüsse für Solidarität mit Arbeitnehmern gefasst
Beim zweiten Mal ist es fast Tradition: Ihren ordentlichen Unterbezirksparteitag hat die SPD im Landkreis Celle wie vor zwei Jahren an diesem Wochenende erneut im 4 Generationen Park Wathlingen durchgeführt. Allerdings fehlte diesmal ein Genosse – einer, den die Mitglieder der Landkreis-SPD schmerzlich vermissen: Kurz vor Weihnachten im vergangenen Jahr haben die Sozialdemokraten ihren langjährigen Vorsitzenden Rolf Meyer verloren.
Mit einem stillen Gedenken gleich zu Beginn des Parteitages wurde an ihn und weitere verstorbene Mitglieder erinnert. Die SPD wird allen ein ehrendes Andenken bewahren. Im Mittelpunkt des Parteitages standen neben den Beratungen über politische Positionen auch die Vorstandswahlen. Hier wurde mit 91,2% der Delegiertenstimmen der heimische Landtagsabgeordnete Maximilian Schmidt zum neuen Vorsitzenden gewählt. Schmidt, 31 Jahre alt, ist zuvor bereits seit über 10 Jahren stellvertretender Vorsitzender gewesen. Er bedankte sich für das große Vertrauen und übernimmt damit jetzt die Führung der SPD im Landkreis Celle – als Leitlinie für die künftige Arbeit der SPD nannte er ein Zitat vom Ur-Sozialdemokraten August Bebel: „Vereinzelt seid ihr nichts, vereinigt seid ihr alles!“
Als seine Stellvertreter wurden der Celler Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende (87,9% Zustimmung) und die örtliche Bundestagsabgeordnete Kirsten Lühmann (85,7% Zustimmung) gewählt. Als Finanzverantwortlicher wurden Mathias Pauls und als Schriftführerin Angela Hohmann mit sehr guten Ergebnissen bestätigt. Außerdem wählten die rund 100 Delegierten auch 16 Beisitzerinnen und Beisitzer für den Vorstand – dies sind: Daniela Behn-Horrer (Bergen), Isabel Beuter (Celle), Stephan Casjens (Flotwedel), Christoph Engelen (Celle), Eva von Groddeck (Celle), Stefan Hauke (Wietze), Stephan Kassel (Celle), Salhattin Kizilyel (Celle), Joachim Krügener (Eschede), Andreas Ludwig (Hambühren), Rosemarie Mikolaiczak (Nienhagen), Dirk Oelmann (Winsen), Monika Oetke (Südheide), Ros-Marie Siemsglüß (Bergen), Roland Sievers (Fassberg), Inga Stephan (Celle).
Ein großes Schwerpunktthema des Parteitages war indes die Solidarität mit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Celler Land, die gerade vor besonderen Herausforderungen stehen. Das gilt besonders für die Öl- und Gasindustrie, die im Landkreis Celle mit den Zulieferbetrieben für über 8.000 Menschen gute Arbeitsplätze bietet. Zurzeit befindet sich die Branche in einer Krise aufgrund des niedrigen Ölpreises, den Sanktionen gegenüber Russland und der gesetzlichen Lage mit Bezug auf die heimische Förderung in Deutschland. Maximilian Schmidt hatten den Kolleginnen und Kollegen bereits am Donnerstag vergangener Woche die Unterstützung der SPD zugesagt, als er auf der Betriebsversammlung der Firma Halliburton sprach. Am Samstag folgte der Gegenbesuch: Betriebsratsvorsitzender Axel Theilmann machte eindringlich deutlich, wie wichtig die Unterstützung aus der Politik ist – dies brachte auch Kai Kuhlmann, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der ExxonMobil zum Ausdruck. Außerdem sprach Susanne Korsch, Betriebsratschefin der CeBus, zu den Delegierten.
Anschließend beschlossen die Delegierten einstimmig den Antrag „Wir stehen an Eurer Seite: Solidarität mit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Landkreis Celle“. SPD-Chef Schmidt machte deutlich, worum es dabei geht: „Gerade mit Blick auf die Öl- und Gasindustrie in Celle fordern wir ein ,Bündnis für Arbeit’, um die tausenden Arbeitsplätze hier zu sichern, die für unsere Region so lebenswichtig sind“, so Schmidt. Unter anderem geht es dabei darum, für die Ausweitung der Förderung der Kurzarbeit Druck zu machen. Ohnehin setzt die SPD auf den direkten Draht mit Betriebsräten: „Wir sind zuallerst Partei für gute Arbeit und gleiche Bildungschancen – das ist unser Kernanliegen“, erklärte Maximilian Schmidt.