"Canale Grande" zum Gedenken – am 26. April 1995 starb Egon Franke
Wohl kaum jemand hat die hannöversche Nachkriegs-SPD so sehr geprägt wie Egon Franke und dennoch ist er heute weitgehend in Vergessenheit geraten. Das wird seiner durchaus widersprüchlichen Lebensleistung nicht gerecht.
Schon im Mai 1945, unmittelbar nach seiner Rückkehr vom Kriegseinsatz in der Ägäis, stößt Franke auf Kurt Schumacher und wird Mitarbeiter im „Büro Dr. Schumacher“ in der Jacobsstraße 10 in Linden. Im gleichen Jahr schon vertritt Franke die SPD im Rat der Stadt Hannover. 1946 wird er Mitglied des ernannten „Hannoverschen Landtages“, danach des ernannten Niedersächsischen Landtages und schließlich von 1947 bis 1951 Abgeordneter des ersten frei gewählten Niedersächsischen Landtages.
Nach dem Tode des Bundestagsabgeordneten Bruno Leddin wird Egon Franke in einer Nachwahl am 17. Mai 1951 als dessen Nachfolger in den Bundestag entsandt, dem er bis 1987 angehört. Als Nachfolger von Bruno Leddin wird Egon Franke, der bereits seit 1950 Vorsitzender des Landesausschusses der SPD und damit quasi Landesvorsitzender ist, 1952 zum Vorsitzenden des SPD-Bezirks Hannover gewählt. In beiden Funktionen agiert er bis 1970.
Danach wird der „Minister für innerdeutsche Beziehungen“ zur grauen Eminenz der hannöverschen SPD. Wohl eher zufällig ist zum 25. Todestag Egon Frankes im Dietz-Verlag die Biografie „Kanalarbeiter und Bundesminister“ erschienen, die sich Lothar Pollähne durchgelesen hat. Nachzulesen in „lopos leseprobe“
Egon Franke 1976 auf dem außerordentlichen Bundesparteitag der SPD in Dortmund
Foto: Wegmann, © Bundesarchiv